LF1/Das Einzelhandelsunternehmen repräsentieren

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Curriculare Funktion

Ziel des Lernfeldes ist, dass die Schüler die Strukturen und Organisationsformen verschiedener Ausbildungsbetriebe sowie die Bedingungsfaktoren und das Zusammenwirken mit der Unternehmensumwelt kennen und verstehen. Einzelhandelsunternehmen streben in einer marktwirtschaftlichen Ordnung nach möglichst großen Gewinnen. Langfristig ist dieses Ziel nur erreichbar, wenn die Kunden zufrieden sind. Die Schüler sollen Möglichkeiten erkennen, mit der eigenen Tätigkeit zum Erreichen der Unternehmensziele beizutragen. Sie sollen durch die Präsentationen der verschiedenen Ausbildungsbetriebe erkennen, dass Unterschiede in der Betriebs- und Verkaufsform sowie in den Sortimentsdimensionen oder Standortentscheidungen mit den Unternehmenszielen (z. B. soziale, ökonomische, ökologische) korrespondieren. Sie beschreiben diese Ziele sowie die Kundenorientierung als Leitbild.

Die Schüler sollen die Leistungsschwerpunkte ihres Ausbildungsbetriebs und die Aufgaben und Funktionen des Einzelhandels beschreiben. Die Schüler sollen nachvollziehen, dass für den Leistungsprozess Mittel eingesetzt werden (Waren, Arbeitskraft, Kapital), die gegen Geldleistungen beschafft werden. Ausgehend von dem Verständnis für die betriebliche Wertschöpfung kann die volkswirtschaftliche Wertschöpfung (Wirtschaftsstufen) konstruiert werden. Gesamtwirtschaftliche Geld- und Güterströme werden am einfachen Wirtschaftskreislaufmodell nachvollzogen. Die Schüler sollen - bezogen auf die einzelwirtschaftliche Perspektive - die Unternehmensumwelt als Rahmenbedingungen (ökonomische, ökologische, gesellschaftlich-rechtliche, technologische usw.) rekonstruieren und Interessenlagen unterschiedlicher Interessengruppen (z. B. Eigentümer, Kunden, Arbeitnehmer) beschreiben. Auf diese Weise verstehen sie, dass Unternehmen unterschiedliche Ziele haben, um sich am Markt zu positionieren. Diese münden in unterschiedliche Betriebs- und Verkaufsformen sowie Standort- und Sortimentsentscheidungen, die die Schüler vor dem Hintergrund der Ziele nachvollziehen können.

Um die Handlungsspielräume innerhalb der eigenen Ausbildung sowie die beruflichen Perspektiven nach der Ausbildung zu verstehen, werden den Schülern die Strukturen des dualen Ausbildungssystems, der curricularen Planung sowie die Prüfungsstrukturen und –bestimmungen vorgestellt. Sie erkunden Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierewege in ihren Betrieben. Die Schüler erarbeiten tarifliche Grundlagen und verschaffen sich einen Überblick über künftig zu erwartende Einkommen. Im Hinblick auf die Erhaltung der Erwerbsfähigkeit und der eigenen Gesundheit können die Schüler nachvollziehen, dass bestimmte Arbeitssicherheitsvorschriften, Arbeitsschutzbestimmungen und Umweltschutzbestimmungen einzuhalten sind.

Curricular angrenzende Lernfelder: LF5, LF7, LF12, LF13, LF14

Lernfeld 1 im Überblick


BE KOKO LAT SYST NORM BWP WUC

BE1 BE2 BE3 BE4
LAT1 LAT2 LAT3 LAT4 NORM1 NORM2 NORM3 BWP1 BWP2 BWP3 BWP4 WUC1 WUC2 WUC3
LF1 btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_orange_h btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_rosa.jpg btn_rosa.jpg btn_rosa.jpg btn_grau.jpg

 

Teilsequenzen

Nr.BezeichnungCurriculare Funktiont
1.

Einstieg und Orientierung

Die Schüler werden über den Aufbau, die Sequenzierung und die Lernziele des Lernfeldes 1 informiert.
In den folgenden Sequenzen werden Unterrichtsinhalte angesprochen, die gegebenenfalls von SuK- oder WuG-Kollegen unterrichtet werden. Da die vier Schulen unterschiedliche Regelungen haben, bitten wir Sie, mit Ihren Kollegen die Aufteilung der Inhalte direkt abzustimmen.
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2. Ausbildungs-betriebe präsentieren

Die Schüler sollen ihre Ausbildungsbetriebe im Hinblick auf Betriebs- und Verkaufsformen, Sortimente, Standorte und Organisationsstrukturen sowie typische Tätigkeiten und Organisation der Arbeitsteilung vorstellen. Sie bereiten ihre Betriebserkundungen nach den o. g. Kriterien vor. Die Erkundungsergeb-nisse sollen mit geeigneten Medien unter Beachtung entsprechender Visualisierungstechniken im Klassenverband präsentiert werden. 
Ziel ist, Interesse für den Beruf und Identifikation mit dem Berufsbild zu erzeugen sowie die Selbst-darstellung zu erproben. Die Schüler sollen erkennen, dass selbstbewusstes, freundliches Auftreten und angemessenes Aussehen sowie situationsadäquate Artikulation positiv auf Mitmenschen wirken.

Kompetenzdimensionen: LAT – Arbeitshandeln organisieren, Probleme lösen, LAT – Informationen gewinnen, verarbeiten, vermitteln, BWP – Absatzmarkt- und Kundenbeziehungen

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3. Leistungsprozess und Wertschöpfung

In Anlehnung an die Unternehmenspräsentationen rekonstruieren die Schüler die Funktionen und Aufgaben von Einzelhandelsunternehmen. Sie sollen erkennen, worin die Leistungen und die Wertschöpfung im Einzelhandel bestehen.
Kommentar: Aus Sicht der Kompetenzentwicklungsgruppe war dies ein wesentliches Lernziel, die Arbeitsgruppe beim Präsenztreffen hat diesen Absatz gestrichen. Bitte weiter diskutieren:
„Die Schüler sollen erkennen, dass Einzelhandelsunternehmen in Wechselbeziehungen mit anderen Marktpartnern (Lieferanten, Kunden) und Stakeholdern (Eigentümer, Kreditinstitute und Arbeitsnehmer) stehen. Sie können die entsprechenden Interessen dieser Gruppen und Interessenkonflikte in Hinblick auf Unternehmenszielsetzungen beschreiben. Sie überlegen, welche weiteren Umweltbedingungen auf die Wertschöpfung des Einzelhandelsunternehmens einwirken (ökonomische, ökologische, technische sowie gesellschaftlich-rechtliche Rahmenbedingungen).“

Sie leiten mit Hilfe eines Kreislaufmodells die gesamtwirtschaftlichen Geld- und Güterströme ab. Sie können ausgehend von der betrieblichen Wertschöpfungskette überlegen, welche Wirtschaftsstufen vor dem Einzelhandel liegen und können entsprechend eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfungskette beschreiben. Sie erarbeiten ökonomische Grundbegriffe (Bedürfnisse, Wirtschaften, ökonomisches Prinzip) und beziehen diese auf das volkswirtschaftliche Kreislaufmodell.

Kompetenzdimensionen: SYST – Das System Unternehmung, BWP – Absatzmarkt- und Kundenbeziehung, BWP – Personalwirtschaft, WUC – Liquiditätssicherung, WUC – Kosten- und Leistungsverständnis

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4. Aufgaben und Rechte als Auszubildender im dualen System wahrnehmen

Die Schüler erhalten einen Überblick über den Ablauf und die Organisation ihrer dualen Ausbildung und kennen ihren betrieblichen Ausbildungsrahmenplan und ihre schulischen Lehrpläne. Sie kennen die Rechte und Pflichten beider Partner aus ihrem Ausbildungsvertrag und erhalten einen Überblick über Gesetze und Verordnungen, die für sie während der Ausbildung relevant sind (u. a. BBiG,  Jugendar-beitsschutzgesetz). Sie werden über die Prüfungsstrukturen und –inhalte informiert.

Kompetenzdimensionen: BE – Identität und Berufsrolle, KOKO – Kommunikation und Kooperation, LAT – Lernhandeln planen und optimieren

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5. Tätigkeiten, künftige Einkommen, Berufsbild und Weiterbildungs-perspektiven reflektieren

In Anlehnung an die in Sequenz 2 und 3 beschriebenen typischen Tätigkeiten und arbeitsteiligen Orga-nisationsformen sollen die Schüler sich mit Anforderungen an das Verkaufspersonal identifizieren. Sie erhalten somit einen Überblick über das angestrebte Berufsbild und die zu erwerbenden Kompetenzen.
Die Schüler informieren sich über gültige Tarifverträge und kennen aktuelle Tarifverhandlungen. Sie kennen die Phasen bei Tarifverhandlungen und typische Interessenkonflikte zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen. Die Schüler informieren sich über gesetzliche Regelungen zu Arbeitszeiten,  zum Kündigungsschutz und zur Mitbestimmung.
Ziel dieser Sequenz ist, dass die Schüler verstehen, welchen persönlichen Arbeitseinsatz sie leisten müssen, welche Kompetenzen sie erwerben, und welche Qualifikationen sie erlangen. Sie sollen sich mit ihrem Ausbildungsberuf und dem Tätigkeitsfeld identifizieren.

Kompetenzdimensionen: BE – Berufsbildung und –perspektiven, NORM – Arbeits- und Schutzrecht, BWP – Absatzmarkt- und Kundenbeziehungen

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6. Sozialversicherungen und private Vorsorge

Die Schüler sollen die Notwendigkeit des Sozialversicherungssystems verstehen. Sie differenzieren das System nach Trägern, Leistungen und Beiträgen. Sie diskutieren die Leistungsfähigkeit des Sozial-versicherungssystems und werden dafür sensibilisiert, Entscheidungen zur privaten Vorsorge zu treffen.

Kompetenzdimensionen: NORM – Arbeits- und Schutzrecht

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7. Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit, zur Unfallvermeidung und zum Umweltschutz

Die Schüler sollen Gesundheits- und Unfallgefahren im Betrieb und am Arbeitsplatz beschreiben. Daraus leiten sie Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Unfallvermeidung ab. Sie informieren sich über entsprechende Gesetze und Verordnungen und prüfen, ob diese in ihrem Betrieb umgesetzt werden. Darüber hinaus sollen die Schüler erkunden, welche Maßnahmen zum Umweltschutz im Unternehmen getroffen werden und welche Maßnahmen der Gesetzgeber vorsieht. Ziel ist, mit den Schülern den Aspekt der Nachhaltigkeit von Gesundheitsvorsorge, Unfallvermeidung und Umweltschutz aus den verschiedenen Interessenlagen zu diskutieren.

Kompetenzdimensionen: BE – Gesundheitsförderung, NORM – Arbeits- und Schutzrecht

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Dokumente

Planung LF1 gesamt