WUC3 - Finanzbuchhaltung

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Leitidee der Kompetenzdimension WUC - Wertschöpfung und Controlling

leitwuc

Leitidee der Subdimension WUC3 – Finanzbuchhaltung

Die Schüler verstehen die Finanzbuchhaltung als Teil des Informationssystems einer Unternehmung. Sie wissen, dass die Buchführung die Vermögenssituation, die Finanzierungsprozesse und die Erfolgssituation eines Unternehmens in aggregierter und monetär bewerteter Form abbildet. Diese Abbildung dient neben der internen Steuerung und Kontrolle der Unternehmensprozesse vor allem der externen Rechenschaftslegung, deren beider Bedeutung die Schüler verstehen.
Die Schüler wissen, dass die Finanzbuchhaltung zum einen aus der jährlichen Aufstellung der Vermögens- und Schuldenpositionen entsprechend der Inventur besteht (Bilanz) und zum anderen aus der laufenden Bestandsfortschreibung auf den Konten der Buchführung. Sie verstehen, dass die Bestandsfortschreibung dazu dient, die Ergebnisse der Inventur zu überprüfen (und anders herum) sowie den Gewinn/Verlust buchhalterisch zu ermitteln. Sie kennen grundsätzliche gesetzliche Regelungen zur Rechenschaftslegung und verstehen deren Bedeutung aus Sicht der Adressaten des Jahresabschlusses und der Unternehmung.
Die Schüler können Prozesse im Rahmen der Buchführung beschreiben und verständig in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich an ihnen mitwirken (sie müssen nicht buchen und keinen Abschluss erstellen, sondern die Dokumentation und Auswirkungen der Geschäftsfälle in ihrem Handeln in ihrem Wirkungsbereich berücksichtigen können).
Die Schüler können die Auswirkung von Geschäftsfällen auf die Vermögens- und Erfolgssituation eines Unternehmens erläutern und können Schlüsse über die wirtschaftliche Lage ziehen. Sie können Daten übersichtlich aufbereiten und Betriebs- und Zeitvergleiche vornehmen.
Die Schüler können Daten der Finanzbuchhaltung im Zusammenhang ausgewählter betriebswirtschaftlicher Entscheidungen interpretieren und die Aussagekraft der Finanzbuchhaltung beurteilen. Sie verstehen, warum die Daten der Finanzbuchhaltung nur begrenzt zur Steuerung betrieblicher Prozesse geeignet sind.

Ausschnitt der Matrix

Lernfelder WUC1Liquiditätssicherung WUC2 WUC3 - Finanzbuchhaltung
LF 1 keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 2 Verkaufsgespräche kundenorientiert führen keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 3 Kunden im Servicebereich Kasse betreuen keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 4 Waren präsentieren keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 5 Werben und den Verkauf fördern keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 6 Waren beschaffen keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 7 Waren annehmen, lagern und pflegen keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente

Die Schüler kennen Maßnahmen, die eine Inventur organisatorisch vorbereiten und sie können Inventurlisten erstellen. Sie kennen mögliche Ursachen für Inventurdifferenzen und Strategien zur Fehlervermeidung bei der Inventur.

Wissensbasis:

  • Vorschriften zur Inventur
  • Vorbereitung und Durchführung einer Inventur
  • Fehlervermeidung
  • Ursachen für Inventurdifferenzen
LF 8 Geschäftsprozesse erfassen und kontrollieren keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
  • Die Schüler verstehen die Notwendigkeit und den Nutzen einer wertmäßigen, geordneten und übersichtlichen Abbildung der Bestands- und Erfolgssituation eines Unternehmens.
  • Die Schüler wissen, wie sie Daten über die Beziehungen des Einzelhandelsunternehmens zu Lieferanten und Kunden beschaffen können. Sie können die Beziehungen mit Hilfe geeigneter Verfahren (z. B. Unternehmensmodell) abbilden.
  • Die Schüler kennen unterschiedliche Inventurarten, die sich nach Art, Umfang und Zeitpunkt der Bestandsermittlung unterscheiden und können den organisatorischen Ablauf  am Beispiel der körperlichen Inventur (des Warenbestandes) beschreiben. Die Schüler wissen, dass das Inventar das Ergebnis der Inventur ist und verstehen die Inventur als notwendigen Schritt der Bestandskontrolle und der Feststellung von Inventurdifferenzen. (alternativ bzw. laut KMK-Rahmenlehrplan in LF7)
  • Die Schüler verstehen die Bilanz als Neuordnung und Aggregation des Inventars, die die Übersichtlichkeit verbessert und eine Gegenüberstellung von Mittelherkunft und Mittelverwendung abbilden soll. Sie kennen die grundsätzliche Gliederung von Bilanzen (in Anlehnung an die Mindestgliederung für große und mittelgroße Kapitalgesellschaften) und können die Bilanzgleichung mit der Wertgleichheit von  Vermögen (Investition) und Kapital (Finanzierung) begründen. Sie können die Bilanz mit Hilfe ihrer Kenntnisse über die Bilanzgliederung interpretieren. Sie wissen, dass die Bilanz eine stichtagsbezogene Aufstellung der Vermögens- und Schuldenpositionen darstellt, die in der Regel einmal im Jahr stattfindet.
  • Aufgrund der Verschiedenartigkeit der Vermögensgegenstände und Kapitalpositionen verstehen die Schüler, dass für diese eine jeweils gesonderte Fortschreibung der entsprechenden Geschäftsfälle notwendig ist. Sie verstehen, dass diese Fortschreibung die Sollbestände zu den entsprechenden Inventurbeständen liefert.
  • Die Schüler wissen, dass und wie sich Geschäftsfälle auf das Vermögen und das Kapital auswirken. Sie können Bestandsvorgänge von Erfolgsvorgängen unterscheiden. Die Schüler verstehen, dass die laufende Bestandsfortschrei-bung die Erfassung des Beitrags von Unternehmensprozessen am Erfolg der Unternehmung ermöglicht. Die Schüler können einfache Erfolgsermittlungen auf der Basis von Erträgen und Aufwendungen durchführen. Sie kennen den Unterschied zwischen Rohgewinn und Reingewinn (vor Steuern) und können diesen jeweils ermitteln.
  • Die Schüler verstehen die Funktion und die Aufgaben der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung aus unternehmensexterner und -interner Perspektive. Sie können exemplarisch Entscheidungsprobleme erläutern, bei denen die Daten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung  relevant werden sowie Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung interpretieren. Sie können Daten übersichtlich aufbereiten und Betriebs- und Zeitvergleiche vornehmen. Sie verstehen, warum die Daten der Finanzbuchhaltung nicht zur Steuerung betrieblicher Prozesse geeignet sind.

Wissensbasis:

  • Notwendigkeit und Nutzen der Buchführung
  • Lagerkartei/Kundenkartei
  • Inventur, Inventar
  • Körperliche Inventur, Buchinventur, Voll- und Stichprobeninventur, Stichtagsinventur, zeitlich verlegte Inventur und permanente Inventur
  • Organisatorischer Ablauf einer körperlichen Inventur
  • Bilanz (Mindestgliederung, Bilanzgleichung, Stichtagsbezug)
  • Eigenkapitalvergleich
  • Kennzahlen, z. B. Anlagendeckung, Verschuldungsgrad
  • Erfassen von Geschäftsfällen
  • Zustandekommen von Bilanzpositionen durch Geschäftsfälle => AFW, UFW…
  • Bestandsrechnung und Erfolgsrechnung
  • Auswirkung von Geschäftsfällen
  • Gewinn- und Verlustrechnung
  • Roherfolg, Reinerfolg
  • Relevanz von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung bei Entscheidungsproblemen aus interner und externer Perspektive
  • Kennzahlen
  • Grenzen der Aussagekraft von Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnung
LF 9 Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 10 Besondere Verkaufssituationen bewältigen keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 11 Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente

Die Schüler verstehen, warum Anlagevermögen abgeschrieben wird. Sie können exemplarisch Abschreibungsbeträge berechnen und deren Auswirkung auf die Vermögens- und Erfolgssituation eines Unternehmens beschreiben.
Falls noch nicht in LF8 thematisiert: Die Schüler verstehen den Wareneinkauf und -verkauf als bestands- und erfolgsverändernde Geschäftsfälle, die im Rahmen der Finanzbuchhaltung festgehalten werden.
Die Schüler verstehen, welche Aussagen sie auf Grundlage der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung treffen können und wo dieser Aussagekraft Grenzen gesetzt sind. Sie können betriebliche Entscheidungsprobleme identifizieren.

Wissensbasis:

  • Anlagenbeschaffung
  • Lineare/degressive Abschreibung (Achtung: das jeweils gültige Recht (AFA) muss beachtet werden)
  • Wertminderungen
  • Wareneinkauf und -verkauf
  • Aussagekraft von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
LF 12 Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen und binden keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 13 Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente
LF 14 Ein Einzelhandelsunternehmen leiten und entwickeln keine Dokumente keine Dokumente keine Dokumente

Die Schüler verstehen, wie sich unterschiedliche Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung auf die Vermögens- und Erfolgssituation auswirken. Sie kennen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit als Gründe für Insolvenz und verstehen, dass eine Insolvenz nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Vermögenswerte die Verbindlichkeiten nicht decken, sondern dass sie auch durch eine mangelhafte Liquiditätsplanung entstehen kann, d. h. die Vermögenswerte decken die Verbindlichkeiten durchaus ab, sind aber zum Zeitpunkt der Fälligkeit von Forderungen nicht flüssig (als Geld verfügbar).

Wissensbasis:

  • Finanzierungsmöglichkeiten (KKK, Darlehen…)
  • Auswirkungen von Finanzierungen auf die Vermögens- und Erfolgssituation
  • Zusammensetzung des Kapitals
  • Mögliche Ursachen der Insolvenz